"Großstadtgörls" beim Tierschutzprojekt aktion tier Lottihof – Herausforderung 2017
6:45 Uhr – der Wecker klingelt, und keiner von uns kommt so richtig aus dem Bett. Seit vier Tagen sind wir auf dem Lottihof, einem aktion tier Gnadenhof in der Nähe von Schwerin. Die Arbeit schlaucht uns ganz schön. Morgens um 7 Uhr fängt Tag auf dem Hof an. Die Schweine, Ziegen, Hühner die anderen Tiere warten duldig auf ihre Fütterung.
Danach gibt es Frühstück, bei uns in Form von Porridge, das hat sich während unserer vorangehenden zweiwöchigen Wanderung durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern so etabliert. Mit bestenfalls mehr Energie als noch bei der Fütterung geht es dann weiter. Pferde rauslassen, Boxen ausmisten, Zäune aufstellen, neue Ziegenhäuser bauen, Rasen mähen und Unkraut jäten stehen auf dem Programm, und die Arbeit darf nicht warten. Das ist wohl die größte Lektion, die wir hier gelernt haben: Das Führen und Bewirtschaften eines Hofes ist definitiv keine leichte Sache. Es erfordert harte und konsequente Arbeit, und wenn man sich den Hof anschaut und weiß wie viel Arbeit dahintersteckt, dann ist es bemerkenswert wie sauber, ordentlich und liebevoll alles in Stand gesetzt und gehalten wird.
Mit den Rucksäcken voller Erinnerungen fahren wir dann wieder nach Hause. Der Ort, mitten in Feldern und Wäldern gelegen, der zum Entspannen und Seele baumeln einlädt, hat uns auch ein paar Lektionen fürs Leben mitgegeben. Die körperliche Arbeit ist die Möglichkeit für uns alle gewesen, zu schauen, bis wohin wir gehen können, welche Lebensentwürfe zu uns passen, wie viele Tiere wir uns vorstellen können zu haben und ob wir überhaupt so etwas zeitintensives wie einen Garten pflegen könnten. Das Unkraut jäten war nämlich gar nicht so leicht wie wir anfangs dachten. Am schönsten und inspirierendsten ist die Liebe, die Tina, Doreen und die anderen Mitarbeiter auf dem Lottihof den Tieren entgegenbringen. Nie vergessen werden wir wohl die kleinen 8-wöchigen Katzenbabys. So etwas Niedliches sieht man nicht alle Tage.
Einen großen Dank an alle Mitglieder, die uns diese Erfahrungen ermöglicht haben von den vier Berliner „Großstadt Görls“.